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…oder die vollkommene Unvollkommenheit

Die größte Schönheit der Farbe liegt im noch ungebundenen Element, wo sie alle Freiheit in sich trägt, quasi in sich ruht und dergestalt alles erfüllen könnte. Kein Abbild, kein Gegenstand entsteht, nur die Farbe ist existent. Im Pigment ist alles assoziativ und symbolisch enthalten, liegt die enorme Kraft alles zu durchdringen und beinahe selbst Licht zu sein. Mit dem Bindemittel wird es gebrochen und verliert sich, eine Vereinigung aus der Unvollkommenheit entspringt. In meinen Ölbildern ist dieses Dilemma evident. Die zunächst klar voneinander abgesetzten Farbflächen beginnen sich zu vermischen, aufzulösen. Nur in den ungebrochenen Pigmenten verbleibt die Farbe rein. Diese Reinheit ist jedoch problematisch, verletzlich und instabil.

Peter Manhal